Handspindeln gehören zu den ältesten Werkzeugen der Menschheit und man findet sie in vielen Kulturen. Spinnwirtel sind für mich immer ein Thema. Meist sind es zufällige Begegnungen. Im Museum oder beim Lesen eines Berichts.
Sobald meine Augen einen schön verzierten Spinnwirtel aus gemagertem Ton ausmachen, der mir gefällt, erfolgt eine Kettenreaktion. Erst kommt das Entzücken. Dann wird recherchiert. Woher? Masse? Wann? Geschichtliche Daten? Etc.
In der Regel fertige ich nur ähnliche Exemplare an, welche den Vorbildern aus ferner Vergangenheit zumindest in der Musterung ähnlich sehen.
Selten gibt es auch einmal eine Replik. Es ist ein Spiel der Feinheiten, wenn es darum geht den Wirtel möglichst detailgetreu nachzubilden. Für mich schwingt dabei ein Hauch Magie durch die Zeiten mit. Ich stelle mir dabei die Menschen vor, welche das Erstlingswerk einst schufen. Wie in diesem Beispiel beiden der Spinnwirtel aus dem spätbronzezeitlichen Dorf (Ufersiedlung) von Greifensee-Böschen. Meist fertige für einen Auftrag nur einige wenige Stücke an.
Als ich den kleinen Spinnwirtel rechts im Bild das erste Mal nachgebildet hatte, war es Liebe auf den ersten Blick. Ich finde, er ist von unvergleichlicher Schönheit. Ein wenig schaut er auch aus wie ein Gugelhupf. Ich entschied, den kleinen Wirbelwind in mein Sortiment aufzunehmen, damit auch andere an ihm seine Freude haben dürfen und stellte mehrere Exemplare her. So kam die neue Spindel „Grei“ zur hiesigen Handspinnfamilie.
Es ist ein schöner Gedanke, dass viele kleine Reproduktionen eines Spinnwirtels aus längst vergangenen Zeiten, sich Jahrtausende später munter weiter drehen in den Händen von fleissigen Handspinner*innen.
Er ist vor allem für Fortgeschrittene geeignet und hat einen sehr schnellen Drall. Mit ihm kann man seidenfeine Fäden spinnen.